BNN-Projekt "Kiebitz und Brachvogel im Wallersdorfer Moos"

Kiebitz © Wolfgang Lorenz

Anfang des Jahres 2023 startete im Landkreis Dingolfing-Landau das BayernNetzNatur-Projekt „Kiebitz und Brachvogel im Wallersdorfer Moos“. Das Projekt dient dem Erhalt, der Optimierung und Wiederherstellung der Lebensräume von Wiesenbrütern und Feldvögeln im östlichen Isarmoos, dem bayernweit bedeutendsten zusammenhängenden Wiesenbrütergebiet. In jahrelanger Vorarbeit wurde bereits ein Netzwerk aus engagierten Helfern aufgebaut.

Mit etwa 300 Brutpaaren beherbergt das Wallersdorfer Moos eine der größten Kiebitz-Brutpopulationen in Bayern. Außerdem existieren dort noch 20 Reviere des Großen Brachvogels. Hauptziel ist es, die Brutvorkommen dieser beiden Leitarten zu stabilisieren und möglichst zu erhöhen. Auch weitere seltene und gefährdete Arten wie die Wechselkröte, das Spießblättrige Tännelkraut und das Gottesgnadenkraut werden profitieren.

Viele der geplanten Maßnahmen sind erprobt. So wird das Brutgeschehen der beiden Wiesenbrüterarten durch Gelegeschutzzäune ungestörter stattfinden. Die Schaffung von Optimalbiotopen, eine Anpassung der Wiesenpflege an die Bedürfnisse der im Isarmoos heimischen Pflanzen- und Tierarten, das Wiederherstellen und Optimieren von Seigen sowie weitere lebensraumverbessernde Maßnahmen werden im Rahmen des Projektes durchgeführt. Der Erwerb von Flächen soll in Kooperation mit einem Projekt zur ländlichen Entwicklung erfolgen.

Zudem sind neue, innovative Maßnahmen geplant. So sollen beispielsweise technische Lösungen zum Nest- und Kükenschutz getestet werden. Auf Grund der hohen Zahl an Kiebitz-Brutpaaren soll ein großflächiger Schutz anstelle eines einzelpaarbezogenen Vorgehens erprobt werden. Dabei wird eine enge Zusammenarbeit mit Landwirten hinsichtlich Bewirtschaftungsruhen angestrebt.

Für die Übergabe des symbolischen Förderschecks an die beiden Projektträger besuchten der Amtschef des Umweltministeriums, Dr. Christian Barth, sowie Ulrike Lorenz, Vorständin des Bayerischen Naturschutzfonds, das Wallersdorfer Moos. Bei seiner Rede betonte Dr. Barth, wie wichtig die Zusammenarbeit und Kommunikation mit und zwischen verschiedenen Interessengruppen ist, um die Akzeptanz und den Erfolg von Schutzmaßnahmen zu gewährleisten. Der Vorsitzende des Landschaftspflegeverbandes, Landrat Werner Bumeder, freute sich, dass jetzt auch dem Wallersdorfer Moos vermehrt Aufmerksamkeit gewidmet wird. So werden die Arten und Lebensräume dieser Isarmoos-Landschaft gefördert, um ihrer bayernweiten Bedeutung gerecht zu werden.