chance.natur –  Lebensraum Mittelfränkisches Altmühltal

Die ausgedehnte Auenlandschaft des mittelfränkischen Altmühltals prägt seit Jahrhunderten die naturräumliche und kulturelle Eigenart der Region und ist Lebensgrundlage für Menschen, die das höchst schützenswerte Ökosystem bewirtschaften, erhalten oder zur Erholung nutzen. Das Altmühltal mit dem zentral gelegenen „Wiesmet“ ist eines der bedeutendsten und größten Feucht- und Nasswiesengebiete und eines der größten Wiesenbrütergebiete Bayerns sowie eines der letzten und wichtigsten binnenländischen Brutgebiete für diese Vogelgruppe in ganz Deutschland. Gebiete mit dem kompletten Spektrum an Wiesenbrüterarten (9 Arten) sind rar geworden. Trotz vieler Bemühungen nehmen die Wiesenbrüterbestände jedoch auch im Altmühltal dramatisch ab.

Viel wird bereits getan, doch das ist nicht genug um diesen Trend aufzuhalten.
Um dies zu schaffen hat sich eine einzigartige Trägergemeinschaft gegründet und das Projekt „chance.natur – Lebensraum Mittelfränkisches Altmühltal“ ins Leben gerufen.
Der Zusammenschluss aus den Landkreisen Weißenburg-Gunzenhausen und Ansbach, dem Landesbund für Vogelschutz in Bayern e. V. (LBV) und dem Landschaftspflegeverband Mittelfranken e. V. (LPV) hat das große Ziel das Naturschutzprojekt, dem dramatischen Abwärtstrend der Wiesenbrüterbestände im Altmühltal entgegenzuwirken und den Artenreichtum und die Vielfalt der Wiesenauen und deren charakteristische Tier- und Pflanzenwelt zu bewahren und wiederherzustellen.

Um auch wirklich etwas bewegen zu können wird in dem 19 Kommunen beinhaltenden rund 7.000 ha großen Projektgebiet ein ganzheitlicher Ansatz gewählt. Maßnahmen sind in den Schwerpunkten Landwirtschaft, Wasserwirtschaft sowie Mensch & Erholung geplant. Doch um Maßnahmen gezielt an die regionalen Bedürfnisse anzupassen und die regionaltypischen Problemfelder zusammen mit allen Akteuren vor Ort zielführend bearbeiten zu können, bedarf es eines fundierten Planes. Deshalb wird in einer ersten Projektphase wichtige Planungsarbeit geleistet. Dies umfasst:

• die Erarbeitung eines „Pflege- und Entwicklungsplanes (PEPL)“,
• einer „sozioökonomischen Analyse“,
• eines „Konzeptes zur Entwicklung nachhaltiger naturschutzkonformer Landnutzungsformen“ sowie
• die Beratung und intensive Abstimmung der Ergebnisse vor allem mit den Landwirten, den Kommunen, der Wasserwirtschaft, den Fachbehörden und Verbänden und anderen Interessensgruppen vor Ort.

Die Fertigstellung des PEPL ist für 2022 vorgesehen was einen Start der Umsetzungsmaßnahmen im Folgeprojekt (Projekt II) ab 2023 ermöglicht.